Besuch der Kinderschutzambulanz

Drei Dattelner FDP Mitglieder (Georg Gunnemann, Angelika Decka und Pia Stuhler) konnten ihre FDP Kollegen aus dem Kreis davon überzeugen, dass es wichtig ist, den Kinderschutz und das Kindeswohls politisch zu unterstützen.

Die Kreistagsfraktion der Freien Demokraten sowie liberale Fachpolitiker aus den Kreisstädten besuchten die Medizinische Kinderschutzambulanz in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln.

Die Kinderschutzambulanz hält ein in Deutschland einzigartiges Angebot vor. Das Team um die Oberärztin Dr. med. Tanja Brüning ist spezialisiert auf das Erkennen von Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Etwa 1000 Verdachtsfälle, also hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, versorgt die Jugendschutzambulanz pro Jahr. Das sei gerade im Einzugsbereich – der Kreis Recklinghausen und darüber hinaus – noch nicht einmal der Bedarf, da erfahrungsgemäß die Dunkelziffer sehr hoch sei und nicht alle betroffenen Kinder und Jugendlichen zur Klinik kommen. Es sei das, was man derzeit leisten könne, berichten der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. med. Michael Paulussen sowie die verantwortliche Oberärztin, Dr. med. Tanja Brüning bei dem Gespräch vor Ort.

 

Dieses einzigartige Angebot ist aber nur zum Teil durch Krankenkassen gegenfinanziert. Bis heute muss die Klinik den Rest ausschließlich über Spenden refinanzieren. Das bedeutet, dass die Ärzte zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit viele Vorträge zur Thematik vor interessiertem und spendenwilligem Publikum halten müssen. Die Finanzierung der medizinischen Leistungen ist Sache der Krankenkassen. Zusätzliche Kosten und personeller Aufwand entstehen jedoch durch die erforderliche Vernetzung mit anderen Akteuren wie Jugendämter und Polizei. „Diese Aufgabe sollte der Kreis übernehmen. Darum werden wir uns nun umgehend kümmern, damit es bei diesem wichtigen Thema vorangeht“, so Pia Stuhler, Mitglied der Freien Demokraten im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags.