Hagemer ärgern sich über Raser - die FDP beim Ortstermin

Von STEFAN HUXEL (Dattelner-Morgenpost.de)

HAGEM. Trotz des Durchfahrtsverbots würden seit Wochen Lkw über die Schuberstraße „jagen“, nachts und am Wochenende sogar regelrechte Autorennen ausgetragen, beschweren sich Anwohner und fordern eine Verkehrsberuhigung. Vertreter der FDP-DSP-Fraktion gehen einen Schritt weiter, sie wollen das Thema Umgehungsstraße „Westtangente“ wieder im Rat diskutieren.


Vor vier Wochen habe er mehrmals bei der Stadt angerufen und sich über den Lkw-Verkehr beschwert, sagt Karl-Heinz Bierbaum. „Die kommen vom Neubaugebiet am Heideweg und schießen hier runter“, beklagt sich der Anwohner. An diesem Morgen habe er vier Lastwagen gezählt. Dabei ist ein Durchfahrtsverbot für die tonnenschweren Gespanne ausgeschildert. Um Material zu den Baustellen der Mehrfamilienhäuser liefern zu können, hat das Ordnungsamt den Baufirmen eine Ausnahmegenehmigung für den Lkw-Verkehr erteilt, teilt Stadtsprecher Dirk Lehmanski auf Nachfrage mit.

„Eklatante Geschwindigkeitsübertretungen“ gebe es laut Polizeisprecher Michael Franz nicht. Die Stelle sei den Behörden durch Bürgergespräche bekannt, regelmäßig wurde dort kontrolliert. Aufgrund der baulichen Situation etwa durch die Verkehrsinseln (Hagemer Kirchweg/Telemannstraße) seien grobe Geschwindigkeitsverstöße kaum möglich. „Der Kollege wird die Situation, auch mit den Lkw, aber weiter im Auge haben“, so Franz.

Karl-Heinz Bierbaum und weitere Anwohner ärgern sich in den Abendstunden und an Wochenenden über den Verkehrslärm, dann würde „gerast ohne Ende“. Bierbaum fordert, wieder einen Poller im Kreuzungsbereich Schuberstraße/Telemannstraße aufzustellen, so die Fahrbahn zu verengen und den Verkehr zu beruhigen.

Der Vorschlag geht der FDP-DSP-Fraktion nicht weit genug, sie will im Stadtrat das Thema „Westtangente“, die Umgehungsstraße um Hagem, wieder ins Gespräch bringen. „Wir haben Hagem unter die Lupe genommen. Der Stadtteil wächst, aber die Straßeninfrastruktur wurde dem nicht angepasst“, sagte FDP-Stadtverbandsvorsitzender Georg Gunnemann beim Ortstermin. Ein Gutachten zur Verkehrssituation in dem Stadtteil, das auf Antrag der Liberalen im Rat vor Jahren hätte erstellt werden sollen, sei nie angefertigt worden.

Anfang der 80er-Jahre war die „Westtangente“ als Verlängerung der Zechenstraße geplant, die durch das Hagemer Feld über die Stemmbrücken- zur Friedrich-Ebert-Straße führen sollte. Von dort aus sollte sie um das heutige Neubaugebiet „Schacht 5“ herum zur Ahsener Straße gebaut werden. Auf die Frage, warum das Projekt auf Eis gelegt wurde, teilt Stadtsprecher Dirk Lehmanski mit: „Nach entsprechender politischer Beratung ist der Planungsauftrag nicht mehr verfolgt worden.“ Alteingesessene Dattelner bringen es auf den Punkt: Es lag am Geld.

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