Leserbriefe

Regelmäßig schreiben Freie Demokraten aus Datteln Briefe an die Lokalredaktionen unserer Stadt.
Diese Leserbriefe (ob veröffentlich oder nicht) können Sie dann hier nachlesen. 

Elektromobilität: Verbessern Wechselakkus statt Ladesäulen die Akzeptanz der E-Autos?

Wolfgang Lange

13.12.2018

Mit den aktuellen fossilen Kraftstoffen werden Reichweiten von beispielsweise rund 600 km mit einer Tankfüllung erreicht. Der gesamte Tankvorgang nimmt rund 15 Minuten in Anspruch, um weitere 600 km fahren zu können. Ein aktuelles Akku mittels Ladekabel wieder aufzuladen benötigt bei einer Schnellladung rund 30 Minuten für weitere 100-300km.

 

Anmerkung: Schnellladungen verkürzen die Lebensdauer der Akkus deutlich!

 

Grundsätzlich können Ladezeiten durch Erhöhung der Ladeleistung ( Strom/Spannung ) weiter verkürzt werden. Diese Parameter können aber nur in gewissen Grenzen erhöht werden.

 

Aktuell werden Ladespannungen von bis zu 800V vorgestellt. Alle Spannungen >50 Volt können, laut VDE, lebensgefährlich sein!

 

Welche Akzeptanz werden E-Autos mit 800 Volt Systemspannung haben? Was passiert bei diesen Systemspannungen, wenn ein Auffahrunfall das E-Auto nicht „normgerecht“ stark beschädigt? Kann der Insasse von den Rettern überhaupt noch gefahrlos geborgen werden?

 Letztendlich wird die Akku-Ladeleistung limitiert sein, somit auch die Ladedauer.
 

Um bei der elektrischen „Tankdauer“ in die zeitliche Nähe der Tankdauer mit fossilen Kraftstoffen zu kommen, kann der Akkuwechsel an einer Tankstelle ein geeigneter Weg sein.

 

Um diesen Weg zu gehen, ist eine grundsätzliche europaweite Entscheidung notwendig, da dieses nur als Systemverbund E-Auto : Akku wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Insbesondere sind Konsequenzen für die Fahrzeugentwicklung sowie der neu aufzubauenden Infrastruktur zu nennen.
 

Um das zu ermöglichen ist zuallererst eine Vereinbarung der Industrie über einen standardisierten Wechselakku mit definierten Schnittstellen notwendig!

 Die (mindestens) europaweite Standardisierung würde zu sehr hohen Akku-Stückzahlen führen, was wiederum zu günstigen Preisen führt.

 

Der Wechselakku hätte den Vorteil, dass Autos ohne integrierten Akku produziert werden könnten. Die Akkukosten wären nicht Bestandteil der Autopreise. Die aktuellen E-Auto-Preise werden aktuell ja immer ( Ausnahme Renault ) mit integriertem Akku angegeben.

 

Damit wären die Kosten E-Auto : Akku insgesamt transparenter.

 

Die Bezahlung des Wechsel-Akkus könnte über noch zu diskutierende Finanzierungs-Modelle erfolgen, beispielsweise :

 

– mit einem anteiligen Startpreis angezahlt, oder/und
– geleast, oder/und
– pro Akkuwechsel ist zusätzlich eine Wechselgebühr fällig

 

Da der Wechselakku bei entsprechend im Auto vorhandener Ladeelektronik auch außerhalb der Wechselstationen geladen werden kann, muss durch geeignete Maßnahmen sichergestellt sein, dass der Wechselakku auch latent dem Wechselsystem zwecks Amortisation zugeführt wird. Dabei sollten Ausnahmen ( Notladung? ) möglich sein.

 

Nach einer zu definierenden Laufzeit ( Akku-Kapazität ) wäre ein neuer Akku notwendig. Wie aktuell bei Renault geplant, könnten die „alten“ Akkus eventuell noch weiter als genereller Stromspeicher genutzt werden. Auch hierbei wäre ein standardisierter Akku bei der Planung solcher Stromspeicher nützlich.

 

Durch den Elektromotor wird es erhebliche Reduzierungen der Kfz-Werkstattkosten geben, damit wird für den Käufer eines E-Autos ein teilweiser Ausgleich zu den entstehenden Akkukosten erreicht.

 

Eine angenommene Akku-Zyklenzahl von 500 Lade-/Entladungen und eine Fahrstrecke von 300 km/Ladung ergäbe eine rechnerische Lebensdauer von 150.000 km.

 

Eine jährliche Fahrstrecke von 15.000 km ergeben 10 Jahre Nutzungszeit.

 

Im Vergleich Dieselkraftstoffkosten für 150.000 km bei 6-7l/100km mit 1,40 €/L ergeben Kraftstoffkosten von 12.600 € bis 14.700 € bzw. 1.260 – 1.470 Euro p.a.

 

Die Kosten des Wechselakkus einschließlich der entsprechenden Stromkosten sollten in etwa vergleichbar sein.

 

Vorteile des Wechselakkus gegenüber des Festeinbaus:

 

Die Tageszeit des Ladens in der Station können weitestgehend frei geplant werden, die diskutierte eventuelle Überlastung des Stromnetzes wird verhindert.
Für den Nutzer sehr viel kürzere „Tankzeiten“:

 

Szenario: Kfz fährt zum Akkuwechsel in einer Tankstelle in eine „Ladespur“. Der Fahrer löst an einem Terminal einen Akkuwechsel einschließlich Bezahlung aus. Unter dem Kfz öffnet sich ein schmaler Bodenbereich, ein intelligenter Roboterarm öffnet die in der Kfz-Unterseite befindlichen Akkubefestigungen, entnimmt den leeren Akku, platziert ihn in der im Bodenbereich befindlichen Ladestation, aktiviert den Ladevorgang, entnimmt dem im Bodenbereich befindlichen Lager einen bereits wieder geladenen Akku und montiert diesen an den vorgesehenen Platz in der Kfz Unterseite, die Bodenöffnung wird geschlossen.

 

Geschätzte Dauer der gesamten Aktion < 5 Minuten.

 

Der entnommene Akku wird auf der Station automatisch normal aufgeladen ( keine Schnellladung, erhöht die Akku Lebensdauer ), wird automatisch eingelagert und kann als Wechselakku der Wiederverwendung zugeführt werden.

 

Bestehende Tankstellen mit mehreren Tankspuren könnten entsprechend dem regionalen Bedarf sukzessive von Benzin/Diesel auf Strom umgerüstet werden. Das bestehende Tankstellennetz kann weiter verwendet werden. Eventuell werden neue Arbeitsplätze zur Wartungsüberwachung der Akkus entstehen.

 

Die Wechselstation wird als „BlackBox“ fertig vorinstalliert an die Tankstelle geliefert. Die Größe der Box wird im Wesentlichen durch das geplante Akku-Lager bestimmt.

 

Da der Akku außerhalb des Autos im Lager geladen wird, können Innovationen im Bereich der Akku-/Zellentechnologie ohne Veränderungen am Auto verwendet werden. Die Standardisierung (Abmessungen, Form, elektrischer Anschluß des Akkus) bleiben ja unberührt.

 

Um die Flexibilität beim „Tanken“ zu erhöhen, sollten, wenn möglich, die Abmessungen der Standardakkus so gewählt werden, dass 2 bis 4 Akkus/Auto verwendet werden können. Durch eine solche Aufteilung könnten auch kleinere Strommengen "getankt" werden, wenn beispielsweise nur ein Akku gewechselt würde. Um einen Akkuwechsel einfach zu gestalten sollte der Akku von der Fahrzeugunterseite zu entnehmen sein.

 

Fragen :

 

Welche Infrastruktur ist notwendig ( Anzahl Wechselstationen pro Autobahn-Raststätte, Größe des Akku-Lager, Anzahl Ladestationen ), um während der Hauptreisezeit an einer Autobahntankstelle mit einem angenommenen Aufkommen von 1000 E-Autos/Tag vergleichbare "Tankzeiten" zur heutigen Situation zu erreichen?

 

Wie sähe dieses Szenario bei Verwendung von Ladesäulen aus?

 

Wie wird eventueller Vandalismus im Bereich der am Straßenrand stehenden mittels Ladekabel an einer Ladesäule angeschlossenen Fahrzeuge verhindert?

 

Wieviel Wechselakkus sind notwendig, damit ein solches Wechsel-System funktioniert?

 

Die rund 14.000 Tankstellen in Deutschland könnten sukzesssive, je nach Einzugsgebiet / Bedarf, umgerüstet werden. Die Kosten dafür sind sicher überschaubarer als zig-tausende individueller Ladesäulen mit deren Infrastruktur aufzubauen.

 

Talentschule

Sven Ottberg

09.11.2018

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Wer braucht denn nun die meiste Pflege?

Pia Stuhler

26.05.2018

Die Pflege und Betreuung eines Menschen findet sowohl ambulant als auch stationär statt. Und genau  hier ist der Knackpunkt der Problemdarstellung "Fehlende Pflegekräfte " in Deutschland, denn es fehlen nicht nur Pflegende in der Altenpflege, sondern es fehlen auch zahlreiche Pflegende in der Kranken- und in der Kinderkrankenpflege. Und dieses Problem ist auch seit langem bekannt, wurde aber nicht gesehen (Politik, Geschäftsführungen von Krankenhäusern, etc.). Pflegestellen für die Krankenhäuser, für die ambulante Pflege und für die Altersheime wurden immer nur als zu hohe  "Unkosten" gesehen. Und jetzt erweist sich die Bundesregierung als grosszügig und möchte nunmehr 13.000 Stellen für die Pfege locker machen. Und wo bleiben 13.000 Stellen für die Krankenhäuser und für die ambulante Pflege? Herr Gesundheitsminister Spahn würde mir wahrscheinlich antworten, ... dafür sollen doch die Krankenkassen und Geschäftsführer von Krankenhäusern sorgen..... ! Kann sein, dass diese vor allen Dingen zuständig sind, aber bei einer evtl. Erhöhung der Krankenversicherung ist Herr Spahn doch wieder mit "im Boot". In den nächsten 2 (?) Jahren wird der Pflegeberuf generalistisch, d.h. es gibt dann keine AltenpfegerInnen , keine Krankenschwestern und keine Kinderkrankenschwestern mehr. Zukünftig wird die Ausbildung zusammengelegt und jede ausgebildete Pflegeperson kann grundsätzlich dann sowohl im Krankenhaus als auch im Altenheim eingesetzt werden. Ein längst überfälliger Schritt, denn in fast ganz Europa gibt es diese generalistische Ausbildung heute schon. Ein Mensch benötigt Pflege und professionelle Betreuung wenn er geboren wird, wenn er krank ist, wenn er alt und gebrechlich ist und wenn er stirbt. Also her mit dem Geld für Pflege und dass für alle Instutionen.

 

Pia Stuhler

 

Gesundheits- und Sozialökonom (VWA)
seit 40 Jahren in und für die Pflege engagiert

 

Umdenken – und/oder auf ein Neues ?

Georg Gunnemann - Vorsitzender

13.08.2015

Seit über 10 Jahren bemüht sich die FDP um die Errichtung bzw. den Bau von Kreisverkehren auf dem Gebiet der Stadt Datteln. 

 

Während ein Ratsantrag trotz großer Bedenken einiger Parteien und auch der Öffentlichkeit dann tatsächlich umgesetzt wurde ( Kreisverkehr am Neumarkt) , wurden die anderen Anträge aus den unterschiedlichsten Gründen abgeschmettert.

Einmal reichte der vorhandene Platz nicht, dann scheiterte es an Zuständigkeiten, dann waren die Höhenunterschiede zu groß. Insbesondere Kreisverkehre an der B 235 wurden aus diesen Gründen seitens der Verwaltung abgelehnt. 

 

Leider schlossen sich die sogenannten Volksparteien dieser Vorgabe an.

 

Nunmehr scheint es ein Umdenken zu geben, da die CDU pressewirksam nicht nur 1 oder 2 sondern gleich mehr als 10 Kreisverkehre allein für die B 235 fordert.

Dafür bittet sie um die Unterstützung ihrer überregionalen Mandatsträger.

 

Ich freue mich wirklich wenn es zu der Realisierung dieses Projektes kommen sollte. Wir Freie Demokraten beharren nicht auf den Urheberrechten für diese Idee sondern unterstützen selbstverständlich entsprechende Anträge im Rat. 

Darüber hinaus setze ich mich mit unserer Landtagsfraktion in Verbindung und erhoffe mir auch von dort Unterstützung.

Auf ein Neues !

Chancen vertan - FDP zum kriminalpräventiven Rat

Georg Gunnemann


Wir Freie Demokraten haben das Thema „Innere Sicherheit“ , vor dem Hintergrund der größtmöglichen Freiheit des Einzelnen, immer in einem besonderen Blickfeld gehabt. 

Zu einer Freiheit in Sicherheit gehört auch das subjektive Empfinden, sich in einer Gesellschaft sicher zu fühlen. Dieses Gefühl empfindet jeder für sich anders. Besonders unterschiedlich bewerten dies junge Mitmenschen gegenüber älteren Mitbürgern. Unterschiede gibt es auch bei der Geschlechtszugehörigkeit und den sogen. Minderheiten wie z.B. Homosexuellen, Flüchtlingen etc.

Das subjektive Sicherheitsgefühl einer Gesellschaft ist nicht messbar. Man kann aber realistisch davon ausgehen, dass bei einer hohen Kriminal - / Unfallstatistik das Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung höher entwickelt ist als bei niedrigeren Zahlen. 

In Datteln nehmen wir seit Jahren in beiden Statistiken für den Bereich der Kreispolizeibehörde Recklinghausen in der Fußballersprache ausgedrückt einen „Championsligaplatz“ ein. Darauf können wir leider nicht stolz sein.

Um diesem auch landesweiten Problem entgegen zu wirken hat ein SPD-Innenminister 1998 richtigerweise einen Erlass für Städte und Polizei herausgegeben welcher zum Ziel hat, „ das Sicherheitsgefühl der Bürger zu befriedigen, d.h. frühzeitiges erkennen und beseitigen von möglichen Sicherheitsproblemen durch ständige Kommunikation, Koordination und Kooperation zw. Polizei und Ordnungsamt. 

Diese Weisung des IM ist auch im Jahre 2002 ( s. DMP v. 10.7.2002) in Datteln angekommen und es wurde eine Partnerschaft (Ordnungspartnerschaft) zw. Polizei und der Stadt Datteln nach dem Motto geschlossen“ Nicht mehr wegsehen „ und die Bürger wurden zu mehr Engagement aufgefordert. Durch Einbeziehung „ der gesamten Gesellschaft“ sollte das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt werden.



Wir Freie Demokraten haben im Rat der Stadt diesbezüglich mehrere Anfragen gestellt. Diese wurden z.T. gar nicht bzw. für uns unbefriedigend beantwortet z.B. nach gemeinsamen Projekten zw. Oordnungsamt und Polizei und deren Ergebnissen. 

Voller Stolz hat aber der OAL der Stadt in der DMP v. 16.2.2012 verkündet: ….“. Inzwischen ist das (die Ordnungspartnerschaft) aber fest verwurzelt – und trägt Früchte. Und die bringen Dattelner Bürgern nun ein klares Plus an gefühlter Sicherheit „ . 

Ob das alles wirklich angekommen ist mag jeder für sich selbst beurteilen. 

Fakt ist allerdings, dass, wie bereits erwähnt, die statistischen Werte nicht unbedingt für eine Sicherheitslage sprechen, die einen beruhigt schlafen lässt. 

Wir Freie Demokraten meinen hier noch einmal den Hebel ansetzen zu müssen und haben, angesichts der Zahlen der Kriminalitätsberichte/Unfallstatistik 2014 den Beschluss gefasst, die Stadtverwaltung aufzufordern das bisherige Konzept zu einer ordnungspartnerschaftlichen Vereinbarung zwischen der Polizeibehörde Recklinghausen und der Stadt Datteln mit konkreten Zielen zu erweitern. 

Ziel soll sein ein starkes Netzwerk zwischen Polizei, Stadtverwaltung und Bürgern für mehr Sicherheit zu schaffen. 

Dies könnte eine Bündelung /vieler aller gesellschaftlicher Gruppen der Stadt mit denjenigen der Ordnungspartnerschaft sein. 
Dazu haben wir in unserem Antrag zur Einrichtung eines Kriminalpräventiven Rates , also einer qualitativen Steigerung der Ordnungspartnerschaft , ausführlich Stellung bezogen. 

Dieser Antrag ( s.a. DMP v. 27.6.2015...).. wurde in der letzten Ratssitzung mit großer Mehrheit u.a. mit dem Hinweis auf entstehende Kosten abgelehnt. Das ist zu akzeptieren.

Frage ist nur, ob wirklich alle Ratsmitglieder über die entsprechenden sachlichen Informationen zur Beschlussfassung verfügten bzw. den Antrag überhaupt verstanden haben ? Dies ist zumindest bei H. Deckmann stark zu bezweifeln!

Die Information, es gäbe ja einen Polizeibeirat in der Kreispolizeibehörde, ist zwar richtig, geht aber an der Sache vorbei, vor allem dann, wenn man sich die jeweiligen Zuständigkeiten/Aufgaben 
ansieht !Auch sollte die Ordnungspartnerschaft nicht abgeschafft sondern vielmehr auf einen höheren Qualitätsstandard angehoben werden. 

Durch seine Beschlussfassung hat der Rat eine Chance vertan und damit verhindert, große Teile der Bevölkerung zu der Frage: Fühle ich mich in Datteln sicher ? zu hören und zur Beantwortung konzeptionell einzubinden.